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Wichtige Versicherungen im Berufsleben

In Deutschland hat man eine riesige Auswahl an verschiedenen Versicherungspolicen – und geht es nach den Versicherern, sind fast alle unverzichtbar. Allerdings sollte man auch seine Finanzen im Blick behalten: Versicherungen kosten schließlich Geld und längst nicht jede ist für jedermann sinnvoll. Welche Versicherungen für Berufstätige Pflicht sein sollten und welche verzichtbar sind, erläutern wir in den folgenden Abschnitten.

Kranken- und Pflegeversicherung sind Pflicht

Ob private oder gesetzliche Krankenversicherung – jeder deutsche Arbeitnehmer muss krankenversichert sein. Damit erhält man Anspruch auf ärztliche Behandlungen und Krankengeld, wenn man aufgrund einer Krankheit mehr als 6 Wochen berufsunfähig ist. Eine gebrochene Schulter zum Beispiel benötigt eine sehr lange Zeit für die Heilung. In den ersten 6 Wochen der Krankheit zahlt der Arbeitgeber das Gehalt weiter. Nach der sechsten Woche übernimmt allerdings die Krankenkasse die Lohnfortzahlung. Manche Betriebe sehen es aus organisatorischen Gründen gern, wenn man Mitglied der von ihnen vorgegebenen Versicherung ist. In Deutschland hat man als Arbeitnehmer allerdings die freie Wahl, bei welchem Anbieter man sich versichern lässt.

Privathaftpflicht und Berufsunfähigkeitsversicherung sind unverzichtbar

Die private Haftpflichtversicherung ist zwar keine Pflicht, dennoch sollte jeder eine abgeschlossen haben. Diese Police kommt für Schäden auf, die man anderen verursacht. Und Sach- wie insbesondere auch Personenschäden können schnell mehrere Millionen Euro teuer sein. Vor allem dann, wenn man unabsichtlich jemanden so schwer verletzt, dass diese Person über Jahre medizinisch versorgt werden muss. Die Versicherung schützt den Versicherten dann vor dem finanziellen Ruin. Sie sorgt gleichzeitig auch dafür, dass der Geschädigte eine angemessene Versorgung erhält.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung zählt ebenfalls zu den freiwilligen Policen, sollte jedoch eigentlich vom jedem Arbeitnehmer abgeschlossen werden. Denn die meisten Arbeitnehmer verdienen ihren Lebensunterhalt mit ihrem Arbeitslohn. Werden sie unerwartet berufsunfähig, müssen sie mit großen Geldeinbußen rechnen. Und statistisch gesehen scheidet jeder vierte Arbeitnehmer vorzeitig aus dem Berufsleben aus. Häufig sind körperliche und psychische Krankheiten der Grund dafür.

Dass die Berufsunfähigkeitsversicherung wichtig ist und Berufsunfähigkeit jeden treffen kann, zeigen unter anderem die Fallbeispiele auf dieser Seite. Experten raten seit langem zur privaten Vorsorge, da die Erwerbsminderungsrente bei vielen nur unter sehr eingeschränkten Bedingungen erhältlich ist und höchstens 34 Prozent des letzten Einkommens beträgt.

Private Rentenversicherung/Altersvorsorge wichtig

Altersarmut ist ein viel diskutiertes Thema in den Medien. Mehr als eine Million Senioren waren 2017 in Deutschland in einem Minijob angestellt. Um auch nach dem Arbeitsleben einen gewissen Lebensstandard aufrechtzuerhalten, ist es sinnvoll, eine private Altersvorsorge zu treffen. Privatpersonen haben heute verschiedene Möglichkeiten dazu. Am beliebtesten sind die Modelle der Riester Rente, Rürup Rente und die betriebliche Altersvorsorge. Letztere gibt es in verschiedenen Varianten. Am besten erkundigt man sich bei seinem Vorgesetzten oder der Personalabteilung nach den betrieblichen Möglichkeiten. Jeder Arbeitnehmer hat das Recht, wenigstens eine Entgeltumwandlung in Anspruch nehmen zu können.

Unter welchen Bedingungen Rechtsschutz und Auslandskrankenversicherung sinnvoll sind

Auch die Rechtsschutzversicherung kann für einige Arbeitnehmer sinnvoll sein. Sie erleichtert es, sich gerichtlich gegen Ungerechtigkeiten in den Bereichen Verkehr, Mietrecht, Versicherung oder Arbeitsalltag durchzusetzen. Ob sich die Police für einen lohnt, hängt von der individuellen Situation ab. Wer beispielsweise im Job häufig unter arbeitsrechtlich nicht erlaubten Bedingungen arbeiten muss, der könnte eine Rechtsschutzversicherung benötigen. Sie hilft unter anderem dann, wenn der Lohn nicht gezahlt wird, der Urlaub nicht gewährt wird oder eine ungerechtfertigte Abmahnung erfolgt.

Wer häufig ins Ausland reist, der sollte auch über eine Auslandskrankenversicherung nachdenken. Entsprechende Policen kosten nur wenig und sind im Notfall jeden Euro wert. In vielen Ländern, beispielsweise in den USA, sind ärztliche Behandlungskosten deutlich teurer als in Deutschland. Angestellte, die dienstlich ins Ausland müssen, werden allerdings vom Arbeitgeber krankenversichert. Der Arbeitgeber unterliegt nämlich einer gesetzlichen Fürsorgepflicht für seine Mitarbeiter auf Geschäftsreisen.

Weitere Alltagsversicherungen

KFZ-Versicherung: Wer ein Auto besitzt, braucht mindestens eine KFZ-Haftpflichtversicherung. Sie ist Pflicht in Deutschland.

Tierhalterhaftpflicht: Tierhalter, vor allem Hunde- und Pferdebesitzer, sind teilweise in der Pflicht, eine Tierhalterhaftpflicht zu besitzen. Die Regelungen unterscheiden sich allerdings je nach Bundesland. Deutschlandweit gilt jedoch: Der Halter haftet für den Schaden, den sein Tier verursacht.

Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht: Haus- und Wohnungseigentümer sollten ihre Immobilien mindestens über eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht absichern. Ähnlich wie bei der privaten Haftpflichtpolice schützt die Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht vor dem finanziellen Notstand und sorgt dafür, das Beschädigte entsprechend versorgt werden. Personenunfälle könnten zum Beispiel durch einen glatten Gehweg vor dem Haus oder einen zu schlecht beleuchteten Hauseingang entstehen. In solchen Fällen haftet stets der Eigentümer des Grundstückes oder der Immobilie.

Hausratversicherung: Wer sehr viel oder wertvollen Hausrat besitzt, der sollte eine Hausratversicherung abschließen. Sie lohnt sich in erster Linie für diejenigen, die beispielsweise nach einem Brand, Wasserschaden oder Diebstahleinbruch die geschädigten Sachen nicht aus eigener finanzieller Kraft wieder ersetzen könnten.

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