Süddeutsche Zeitung: Schließung von Lokalredaktionen

Die Süddeutsche Zeitung plant, ihre Außenbüros in den Landkreisen rund um München zu schließen. Zuvor hatten Ver.di Bayern und das Branchenportal Medieninsider darüber berichtet.

Hohe Mietkosten bei Homeoffice nicht mehr sinnvoll

Die Leiter des Ressorts München, Region, Bayern, Ulrike Heidenreich und René Hofmann, kritisierten die Darstellung der Gewerkschaft als unausgewogen. Zwar werde die Anzahl der Geschichten aus den einzelnen Regionen künftig zurückgehen, doch soll der Fokus auf größeren, überregionalen Themen liegen.

Die Chefredaktion der SZ informierte die rund 60 Mitarbeitenden der betroffenen Außenbüros am Mittwoch in einer außerordentlichen Konferenz über die Umstrukturierung. Ver.di zufolge soll die Berichterstattung aus den Landkreisen rund um München dadurch erheblich reduziert werden.

Laut Hofmann wird es weiterhin Berichterstatter für alle Landkreise geben, jedoch sei es nicht nötig, zu jedem Thema “sieben Geschichten aus allen Landkreisen” zu veröffentlichen. Stattdessen sollen regionale Geschichten stärker auf eine nationale Leserschaft ausgerichtet werden. Bisher gab es für jeden Außenstandort ein eigenes Zeitungsteil, der z.B. in Ebersberg vier Seiten umfasste. Zur Schließung der Außenbüros erklärte Hofmann, dass es in Zeiten von Homeoffice nicht mehr sinnvoll sei, die hohen Mietkosten aufrechtzuerhalten.

Hofmann bestätigte, dass die bisher eigenständigen Landkreisausgaben in Freising/Erding, Fürstenfeldbruck, Dachau, Bad Tölz/Wolfratshausen und Ebersberg eingestellt werden. Die Berichte aus diesen Gebieten sollen künftig im München- oder Bayernteil der Zeitung erscheinen. Betriebsbedingte Kündigungen werde es nicht geben, betonte Hofmann, dies sei mit den Herausgebern und dem Verlag klar abgesprochen.

Sladjan Lazic