Nach dem Oktoberfest 2004 sollte für mich die spannendste und vielfältigste Zeit meiner gesamten bisherigen Arbeit in der Sicherheit beginnen. Der Standort an dem ich eingesetzt war, hatte ein hochgerüstetes Objekt mit Kohlendioxidlöschung. Das Objekt hatte eine eigene Truppe vor Ort, die jederzeit in der Lage war, jeden Ort zu Fuß zu erreichen. Sofort wurden abwehrende Brandschutzmaßnahmen durchgeführt, bis die Feuerwehr eintritt. Das war die Kernaufgabe der Truppe. Voraussetzung für diese anspruchsvolle Tätigkeit war die körperliche Fitness und der abgeschlossene Lehrgang zum Atemschutzgeräteträger.
Im Zuge der Umstrukturierungen Ende 2004, wurde ich mit vier anderen Kollegen in den Trupp einberufen.
Ausbildung im abwehrenden Brandschutz
Nach der ärztlichen Untersuchung nach G26 folgte der Lehrgang. Dieser sollte uns an einem Tag die Grundkenntnisse im umluftunabhängigen Atemschutz vermitteln. Dazu uns auf unsere neue herausfordernde Tätigkeit vorbereiten.
Lehrgänge, egal welcher Art, waren seit eh und je etwas worauf man sich schon Wochen im Voraus gefreut hatte. Ob es der Erste-Hilfe-Lehrgang war oder die Werkschutzlehrgänge. Verschiedene Deeskalations- und Englischlehrgänge, man hatte stets eine Menge Spaß mit den Kollegen.
Natürlich war man immer bei der Sache und folgte dem Unterrichtsstoff aufmerksam. Aber auf eine lockere und spielerische Art und Weise. Unser Atemschutzlehrgang fand am 4. Dezember 2004 bei der Freiwilligen Feuerwehr in Miesbach bei München statt.
Ein nebliger Samstagmorgen den ich nie vergessen werde. So authentisch erscheint mir dieser Tag heute, als wäre er gestern gewesen. Solche Tage und Erlebnisse prägen einen Menschen für das ganze Leben.
Die Kollegen mit denen ich damals den Lehrgang besucht habe, begleiteten mich durch die nächsten Jahre. Man war über Jahre am selben Objekt eingesetzt und hatte tagtäglich miteinander zu tun. Auch privat hatte man gemeinsame Interessen.
Aus Kollegen und Kameraden wurden Freunde. Im Zuge der nächsten Jahre entwickelten sich einige wirklich gute Freundschaften. Mit einigen Kollegen stehe ich auch heute noch im regelmäßigen Kontakt.
Ich musste an den Anfang meiner Tätigkeit 2001 denken. Damals sagte mir ein Kollege aus Nürnberg:
Die Sicherheitsbranche ist wie eine große Familie.
Tatsächlich sollte ich in den Folgejahren immer wieder ehemalige Kollegen aus den vorhergehenden Unternehmen treffen.
Auch diesen Satz sollte man sich gut einprägen:
Keine Produkte gefunden.
Die Arbeit im Trupp des abwehrenden Brandschutzes
Nach dem erfolgreich abgeschlossenen Lehrgang begann für die meisten von uns pünktlich zum Jahresbeginn 2005 die Einweisung im abwehrenden Brandschutz. Zugegebenermaßen, man hatte sich die Arbeit dort viel zu naiv vorgestellt.
Der Trupp trug eine enorme Verantwortung und jede Sekunde konnte im Ernstfall von Entscheidung über Leben und Tod sein. Das war uns aber in unserem jugendlichen Sinn nicht unbedingt bewusst. Dementsprechend wurde es uns in der Ausbildung beigebracht.
Auch wenn ich damals manche Maßnahmen der Ausbilder für hart und ungerecht hielt, so weiß ich heute, dass es so ablaufen musste. Denn nicht jeder ist für den Trupp geeignet. Es musste eine harte Ausbildung durchgezogen werden.
Nur durch diese strenge Auslese konnten die besten und fähigsten Mitarbeiter dauerhaft in dieser verantwortungsvollen Arbeit gehalten werden. Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Kameradschaft in der Truppe.
Trotz der gelegentlichen Meinungsverschiedenheiten, die gemeinsamen Einsätze und Übungsalarme schweißten die Truppe zusammen. Es war auch absolut notwendig, denn im Ernstfall musste man sich auf seinen Kollegen absolut verlassen können.
Ich verbrachte insgesamt drei Jahre als Mitarbeiter des abwehrenden Brandschutzes.
Prüfung zur Werkschutzfachkraft IHK
Im Jahr 2005 besuchte ich die Werkschutzlehrgänge III und IV und meldete mich für die Prüfung zur Geprüften Werkschutzfachkraft bei der IHK an. Ende August war die letzte Frist zur Anmeldung.
Ab 2006 wurde diese Prüfung nicht mehr regulär abgenommen, sondern nur noch für die Wiederholer. Schließlich liefen auch die letzten Wiederholungsprüfungen im Frühjahr 2007 aus. Seit 2006 lief regulär die Nachfolgeprüfung Geprüfte Schutz- und Sicherheitskraft.
Seit 2003 lief bereits die Ausbildung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit. Mit mir zusammen, meldeten sich noch sechs Kollegen an. Man hatte wieder ein neues großes Ziel vor den Augen. Man war motiviert und schaute voller Tatendrang nach vorne.
Jeder von uns wollte unbedingt die Prüfung schaffen. Für einige lief es blendend und 2 Kollegen bestanden die Prüfung beim ersten Mal. Ich schaffte es erst im zweiten Anlauf 2006 mit 3 weiteren Kollegen.
Die verbliebenen zwei Kollegen schafften es leider auch beim dritten Mal im Frühjahr 2007 nicht. Nach der bestandenen Prüfung dauerte die Euphorie an – man hatte es endlich geschafft. Nach monatelangem Lernen, eingewickelt in Bücher, war man endlich am Ziel angekommen.
Ich konnte mich ab sofort Geprüfte Werkschutzfachkraft IHK nennen. Die Qualifikation wurde auch ordentlich finanziell belohnt. Alle Zuschläge mit einberechnet, erhöhte sich mein Nettogehalt um satte 700 Euro monatlich.
Für mich begann ein komplett neuer Karriereabschnitt.
Fazit
Ich hoffe ich konnte mit dieser Artikelserie ein wenig dazu beitragen, das Berufsbild der privaten Sicherheit ins richtige Licht zu rücken. Sehr viel vom schlechten Ruf hat die Branche selbst zu verantworten.
Es sind nicht wenige schwarze Schafe die das positive Erscheinungsbild und die Arbeit der Sicherheit verzerren. Jede Sicherheitsmitarbeiterin und jeder Sicherheitsmitarbeiter soll durch professionelle Arbeit dazu beitragen, für den Beruf zu werben.
Ende
Mehr Informationen zum Thema Sicherheit findest Du auf dem Werkschutzportal.
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