Blogparade: Kündigung durch den Arbeitgeber

Es ist einige Jahre her doch eigentlich viel zu frisch, um offen darüber zu schreiben. Doch die Tätigkeit, um die es in diesem Blogartikel geht und die damit verbundenen Umstände haben meine gesamte Wahrnehmung in Bezug auf den Arbeitsmarkt im negativen Sinne geprägt. Mit anderen Worten: Eine solche menschenunwürdige Behandlung habe ich bis dato nicht erlebt. Es ist fraglich, ob ich es so nochmal erleben werde. Eine Kündigung durch Arbeitgeber ist für den Arbeitnehmer immer negativ, doch nach den drei Monaten bei diesem Arbeitgeber war ich darüber froh. Für diese Kündigung durch den Arbeitgeber war ich dankbar. In einigen Jahren werde ich eine umfassende Dokumentation – hier auf dem Blog und auf meinem YouTube-Kanal – über die Ereignisse von damals erstellen.

Kündigung durch Arbeitgeber

In dieser Blogparade berichte ich in einer Kurzfassung über meine freudigste Kündigung durch den Arbeitgeber.

Kündigung durch Arbeitgeber: Große Karriereversprechen

Nach endlosen Jahren im Sicherheitsdienst – zu diesem Zeitpunkt waren es rund 15 – erreichte ich einen Punkt, an dem eine berufliche Veränderung längst fällig war. Viel zu lange habe ich mich im Kreis gedreht und kam nicht wirklich vorwärts. Also überlegte ich eine zeitlang und fällte bald darauf die Entscheidung:

Ich fange in der Reinigung an.

Kompletter Branchenwechsel, was ganz Neues. Raus aus dem Sicherheitsdienst. Raus aus den Wechselschichten.

Beim damaligen Arbeitgeber arbeitete ich nur in den Nachtschichten und hatte ohnehin keine Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten. Selbst eine Kündigung durch Arbeitgeber wäre für mich wie eine Belohnung gewesen. Also dachte ich mir: Was soll‘s! Dann fange ich im Reinigungsgewerbe an und arbeite mich ganz klassisch hoch. Von der einfachen Reinigungskraft bis zum Vorarbeiter und in einigen Jahren zum Objektleiter. Parallel recherchierte ich nach passenden Stellen im Internet. Doch die Recherche führte bald in eine andere, für mich positivere Richtung. Ein Reinigungsunternehmen in München suchte Objektleiter als Quereinsteiger.

„Das ist es“, dachte ich mir. Warum sich qualvoll als Reinigungskraft hocharbeiten. Da kann ich mir doch gleich im Quereinstieg in der Führungsposition auf einem Objekt was aufbauen. Sofort bewarb ich mich und bekam in zwei Tagen die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch. Nach dem ersten Kennenlerngespräch folgte ein Zweites. In diesem wurde es deutlich konkreter und der Arbeitgeber machte große Versprechungen. Ein halbes Jahr praktische Ausbildung in der Reinigung, danach ein halbes Jahr Ausbildung als Objektleiter. Ab dem zweiten Jahr würde ich ein eigenes Objekt zugewiesen bekommen und dieses führen.

Das alles hörte sich sehr vernünftig und nach einer großen Karrieremöglichkeit an. Ich bekam die Stelle und war froh darüber. Eine neue Aufgabe in einer für mich komplett neuen Branche. Packen wir es an.

Kündigung durch Arbeitgeber: Ernüchterung am ersten Tag

Der erste Arbeitstag bei einem neuen Arbeitgeber ist immer der schwierigste. Schließlich beginnt ein neuer Abschnitt im Arbeitsleben und die Erwartungshaltung ist dementsprechend groß.

Um Punkt neun Uhr erschien ich im Personalbüro und erhielt noch einige Unterlagen zum Unterschreiben. Außerdem bekam ich eine Chipkarte zum Stempeln. Anschließend wurde ich eingekleidet. Die Dame von der Materialbeschaffung begleitete mich in die Kleiderkammer, um mir Arbeitskleidung auszuhändigen. Ich erhielt zwei Arbeitshosen, ein Paar Arbeitsschuhe mit Stahlkappen, eine Winterjacke und ein Polohemd.

Ich schaute mir das Hemd an und dachte mir: „Da muss ich aber täglich waschen, wenn ich jeden Tag verschwitzt nach Hause komme.“ Dann fragte ich, ob ich doch ein paar Polohemden mehr haben könnte, doch es gab keine mehr. Ob keine mehr vorrätig waren oder man bei einem neuen Mitarbeiter einfach nicht so viel ausgeben wollte, weil man nicht wusste, ob er lange bleibt, sagte man mir natürlich nicht.

Nachdem ich halbwegs eingekleidet wurde, holte mich in einigen Minuten der Bereichsleiter ab und wir begaben uns zu meinem Einsatzort. Während der Fahrt erzählte er mir einiges über das Unternehmen und seinen Verantwortungsbereich. Am Objekt angekommen wurde ich dem jungen Vorarbeiter vorgestellt, mit dem ich in seinem Team für den Rest des Tages mitarbeiten werde. Am nächsten Tag war ich in einen anderen Bereich eingeteilt.

Nach ein paar Stunden in der Baureinigung kam ich mit dem Vorarbeiter ins Gespräch und wir tauschten uns bezüglich meiner Tätigkeit als Objektleiter-Anwärter aus. Dann fragte er mich: „Du weißt aber schon, dass neulich bei uns fünf Objektleiter schlagartig aufgehört haben?“ Das war erstmal ein kleiner Schock. Es war also keine Kündigung durch den Arbeitgeber. Die fünf Objektleiter haben selbst gekündigt.

Diese Information, auch wenn sie für mich noch ungeprüft war, offenbarte viel über meinen neuen Arbeitgeber.

Autoritärer Führungsstil

In den nächsten Wochen arbeitete ich in verschiedenen Teams und auf verschiedenen Objekten. Ich war im Grunde ein Springer und wechselte auch mal mehrere Objekte am Tag. Das verschaffte mir die nötige Abwechslung und es wurde nie langweilig. Es war immer etwas los. Als Objektleiter-Anwärter führte ich täglich meinen Tätigkeitsbericht, wie den Ausbildungsbericht in der Lehre, und schickte diesen am Ende der Woche meinem Bereichsleiter. Ich hatte aber nicht das Gefühl, dass dieser diesen unbedingt las oder sich groß für meine Ausbildung interessierte.

Im Grunde war ich ein Lückenfüller und half gerade dort, wo gerade jemand krank oder im Urlaub war. Einen Ausbildungsplan gab es nicht und meine Einsatzplanung ging immer nur von Woche zu Woche. Nach vier Wochen bekam ich dann ganz überraschend einen Dienstwagen. Für mich war das eine gewaltige Überraschung, denn mit einem Auto rechnete ich erst in einem Jahr. Das Diensthandy gab es gleich dazu. Das hat mich dann etwas motiviert und fühlte mich zu einem Drittel als vollwertiger Objektleiter. Ab diesem Zeitpunkt konnte ich mit den anderen Anwärtern an Objektleiter-Besprechungen teilnehmen. Plötzlich saß ich im auserwählten „Club“ mit.

Schnell wurde mir klar, welcher Ton im Unternehmen herrschte. Der Hauptbereichsleiter führte die Besprechungen mit eiserner Hand, es gab keinen Widerspruch. Es herrschte eine militärische Disziplin. Jeder Objektleiter gab einen kurzen Rapport über seinen Bereich ab. Den Rapport beendete jeder mit einem „Danke.“ Ich sah das nicht ein, dass ich mich bedanken soll, dass ich sprechen darf. Was sollte das? Ich habe mich am Ende nie bedankt und dies bemängelte auch niemand.

Es herrschte aber insgesamt ein sehr kaltes Klima und dies lag nicht am Winter.

Mobbing, Mobbing und nichts als Mobbing

Zwischen Weihnachten und Silvester bekam ich mehr Verantwortung übertragen. Mein Vorgesetzter übertrug mir die Leitung eines siebenköpfigen Teams in der Sonderreinigung. An fünf Tagen sollten wir eine Produktionshalle reinigen dessen Mitarbeiter sich im Urlaub befanden. Ich hatte in diesen fünf Tagen die volle Führungskompetenz, bekam dort den Schlüssen zum Büro des Objektleiters, der sich ebenfalls im Urlaub befand. Ich war allein und einzig einem anderen Springer-Objektleiter unterstellt, der mich einmal am Tag besuchte und nach den Rechten schaute.

Die Arbeiten gingen soweit gut voran. Ich hatte ein eingespieltes Team unter mir und lernte eine ganze Menge. Am dritten Tag kam der vorgesetzte Objektleiter zu mir und wir besprachen den Ablauf der Arbeiten im Büro. Dann erzählte er mir, dass eine Vorarbeiterin, die an diesem Objekt fest eingesetzt ist, gerade krank ist und er sie nicht erreichen könne. Er wollte sie etwas fragen, sagte aber nicht, um was es ginge. Mein erster Gedanke war: „Die Mitarbeiterin ist krank und muss nicht erreichbar sein.“ Aber in dieser Firma hatte man eine etwas andere Rechtsauffassung. Wiederholt rief er sie an, bis er sie schließlich erreichte. Am anderen Ende konnte ich deutlich hören, dass sie ihm mitteilte, dass sie krank ist und nicht angerufen werden möchte. Mit gutem Recht.

Nach dem Telefonat wies er mich an, in meinem Tagesbericht zu vermerken, dass die betroffene Mitarbeiterin nicht erreichbar war. Außerdem sollte ich suggestiv vermerken, dass der befristete Arbeitsvertrag der Kollegin nicht verlängert werden sollte. Ich soll was?

Ich sollte mich derart über eine Kollegin äußern, die ich nicht mal kannte. Das war nicht nur Mobbing durch Vorgesetzte, das war Aufforderung zu einer Straftat. Ich überlegte. Soll ich mich widersetzen und meine eigene Probezeit gefährden oder danach handeln und gegen meine eigenen Prinzipien verstoßen?

Den Vermerk habe ich natürlich nicht gemacht.

Kündigung durch Arbeitgeber: Endlich!

In den nächsten Wochen wiederholten sich solche Mobbingvorfälle und ich war von dieser Firma nur noch angewidert. Meine „innere Kündigung“ war längst vollzogen und ich überlegte mir nur die richtige Exit-Strategie. Schließlich wollte ich nicht selbst kündigen und damit eine Sperre bei der Agentur für Arbeit riskieren. Doch ich hatte Glück im Unglück. Ich war noch in der Probezeit und somit wäre es ein Leichtes eine Kündigung durch den Arbeitgeber hervorzurufen.

Also machte ich mich bemerkbar. Bei jedem Vorgesetzten äußerte ich meinen Unmut über die Zustände in der Firma. Immer sachlich und korrekt, aber häufig genug, dass man mich hört. Hier gab es für mich keine berufliche Zukunft. Hier hatte ich weder was zu gewinnen noch was zu verlieren. Nach einigen Wochen kam der Hauptbereichsleiter zu mir und rief mich zu sich ins Büro. Er fing das Gespräch folgendermaßen an: „Es läuft nicht mehr mit Ihnen.“ Als er dann weiter sprach, kam die Personalchefin ins Büro und setzte sich dazu. Sie hatte einen Briefumschlag dabei.

Ich schaute sie an und sie sagte nur: „Schade.“ Ich fragte: „Haben Sie die Kündigung dabei?“ Sie bejahte. Dann gab sie mir die ordentliche Kündigung innerhalb der Probezeit und ich war endlich befreit. Beide wollte mir noch ins Gewissen reden und mir ein paar Ratschläge für die Zukunft geben, doch das habe ich schnell ausgeschlagen. Ich gab den beiden den Rat, erstmal die Mitarbeiter wie Menschen und nicht wie Vieh zu behandeln.

Dann ging ich nach Hause. Ich war noch nie so froh über eine Kündigung durch Arbeitgeber.

Mache mit bei der Blogparade

Das Thema der Blogparade lautet:

Kündigung durch den Arbeitgeber.

Dabei interessiert mich:

  • Wurdest Du schon mal durch den Arbeitgeber gekündigt?
  • Welche Gründe führten zur Kündigung?
  • Wie bist Du mit der Situation umgegangen?
  • War die Kündigung positiv oder negativ für Dich?

Dieses Thema ist nicht auf eine spezielle Berufsgruppe beschränkt und kommt für jeden infrage.

Die Leser profitieren durch die zahlreichen Sichtweisen der Blogger.

Das sind die Rahmenbedingungen

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Nachfolgend habe ich für Dich die Rahmenbedingungen erstellt:

  1. Der Artikel muss das Thema der Blogparade behandeln: Kündigung durch den Arbeitgeber.
  2. Unter diesem Aufruf zur Blogparade hinterlässt Du einen Kommentar mit dem Link zu Deinem Artikel.
  3. Du verlinkst diesen Aufruf zur Blogparade in Deinem Artikel.
  4. Dein Artikel erscheint vor dem 01. Februar 2020.

Nach dem 01.02.2020 werde ich binnen zwei Wochen in einem neuen Blogartikel eine Auflistung und Verlinkung aller eingereichten Artikel erstellen.

Vielen Dank an Blogparaden.de für die Promotion der Blogparade.

Auf Eure Artikel und eine gelungene Blogparade freue ich mich sehr.

Sladjan Lazic

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