Journalistische Grundlagen und eine Ausbildung oder Studium im Bereich Journalistik und Publizistik zeichnen einen Blogger in der Regel nicht aus. Gesetzlich sind die beiden Begriffe, sowohl Journalist als auch Blogger, nicht geschützt. Streng genommen, darf sich jeder in Deutschland Journalist nennen. Ohne eine bestimmte Ausbildung oder spezielle Kenntnisse. Dasselbe gilt für Pressefotografen und Bildredakteure. In der Praxis, insbesondere im professionellen Journalismus, sieht die Situation nicht so rudimentär aus. Als Zugang zum Beruf des Journalisten wird in der Regel ein Studium vorausgesetzt, gefolgt von einer zweijährigen Ausbildung im Rahmen eines Volontariats in einer Redaktion. Im Studium werden Journalismus Grundlagen gelehrt und erste Erfahrungen in freier journalistischer Arbeit gesammelt. Blogger dagegen schreiben in Eigenregie und sind an die hohen Anforderungen des Journalistenberufs nicht gebunden. Dennoch haben beide Tätigkeiten Gemeinsamkeiten bei den die Blogger von Journalisten einiges lernen und erfolgreich anwenden können.
Warum jeder Blogger journalistische Grundlagen lernen und in seinen Blog einbringen sollte.
Journalismus Grundlagen: Berufsbild des Journalisten
Nach der Definition des Deutschen Journalisten-Verbandes beteiligt sich ein Journalist „hauptberuflich an der Verbreitung und Veröffentlichung von Informationen, Meinungen und Unterhaltung durch Massenmedien.“ Journalisten sind für verschiedene Medien tätig. Von Printmedien wie Zeitungen, Zeitschriften und Anzeigenblättern über Online-Redaktionen bis zu Fernsehen und Hörfunk. Sie arbeiten auch in Pressestellen von Unternehmen sowie bei Nachrichtenagenturen auf lokaler Ebene oder weltweit als Auslandskorrespondent oder Reporter.
Ohne eine staatlich geregelte Journalisten-Ausbildung haben sich heute verschiedene Wege etabliert, um journalistische Grundlagen zu erlangen und den Beruf zu ergreifen. Die Ausbildung in Deutschland kann an verschiedenen Journalistenschulen absolviert werden. Die Ausbildungsdauer ist dabei ebenso uneinheitlich geregelt wie die Zugangsvoraussetzungen. Je nach Schule wird ein Schulabschluss oder ein abgeschlossenes Studium vorausgesetzt. Der Beruf ist auch für talentierte Quereinsteiger offen.
Folgende Voraussetzungen sollte ein künftiger Journalist mitbringen:
- Kommunikation in den Bereichen Sprache, Foto und Film
- Kreativität
- Neugier
- Kontaktfähigkeit
- analytisches und logisches Denken
- gesellschaftspolitisches Verantwortungsbewusstsein
- Affinität zu webbasierten Medien.
Der Beruf des Journalisten ist sehr abwechslungsreich und erfüllt die gesellschaftliche Aufgabe der Informationsbereitstellung und Meinungsbildung. Journalistische Grundlagen sind eine wichtige Säule der Demokratie. Journalisten erstellen Beiträge für Print- und Onlinemedien, Radio und Fernsehen. Die breite Öffentlichkeit wird über eine Vielzahl von Themen informiert, die von allgemeiner, politischer, wirtschaftlicher oder kultureller Bedeutung sind. Eine sorgfältige und gewissenhafte Recherche bildet dabei die Kernaufgabe eines jeden Journalisten. Zu den Journalismus Grundlagen gehört die Informationsauswertung sowie der Schnitt und die Vertonung der erstellten Beiträge.
Neben festangestellten Journalisten sind viele als freie Journalisten tätig.
Journalistische Grundlagen: Sind Blogger Journalisten?
Da es auch hier keine gesetzliche und damit verbindliche Regelung gibt, kann – nach Abwägung aller Kriterien – eine abschließende Antwort nur subjektiv ausfallen. Ob Blogger auch gleichzeitig Journalisten sind, ist vor allem eine Frage des Narratives. Vergleichen wir beide Definitionen:
Ein Journalist beteiligt sich hauptberuflich an der Verbreitung und Veröffentlichung von Informationen, Meinungen und Unterhaltung durch Massenmedien.
Deutscher Journalisten-Verband
Ein Blogger steht als wesentlicher Autor über dem Text, schreibt zumeist in der Ich-Perspektive und integriert seine persönliche Meinung. Blogger können als Webautoren angesehen werden. Sie sind ein entscheidender Hinweisgeber für den klassischen sowie den Online-Journalismus.
Wikipedia
Wie man sehen kann, unterscheiden sich beide Tätigkeiten in einem grundlegenden Punkt. Während Journalisten berichten, schreiben Blogger meist aus der Ich-Perspektive. Doch der Wikipedia-Artikel verbindet den Blogger in der Rolle des Hinweisgebers mit dem Journalismus. Sollte somit der Blogger journalistische Grundlagen beherrschen? Wir wollen das Thema tiefer erforschen. In seinem Gastbeitrag in der FAZ befasst sich Dr. Jan Oster mit dem Thema und analysiert einige äußerst interessante Urteile des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR).
Laut Dr. Oster hat durch zahlreiche Urteile des EGMR ein Paradigmenwechsel in Bezug auf die juristische Bewertung der journalistischen Arbeit stattgefunden. Journalismus Grundlagen und Berufsethik gelten nun nicht mehr exklusiv für professionelle Journalisten. Es ist erkennbar, dass die Straßburger Richter Publikationen die von Nichtjournalisten veröffentlicht werden, inzwischen eine ähnliche Bedeutung beimessen wie traditioneller Berichterstattung. Somit genießen Blogger inzwischen den gleichen Schutz wie klassische Medien, da sie öffentlichkeitsrelevante Themen aufgreifen.
Der EGMR stellt jedoch an Blogger ähnliche Anforderungen wie an Berufsjournalisten. Dazu zählen journalistische Grundlagen wie gründliche Recherche, eine ausgewogene Darstellung von Tatsachen, Offenlegung der eigenen Autorschaft, die Beachtung der Unschuldsvermutung sowie die Richtigstellung falscher Behauptungen.
Genauso gründlich befasst sich der Heise-Artikel mit dem Titel „Blogger sind die unterschätzten Journalisten“ mit dem Thema. In einer Studie der Otto Brenner Stiftung kamen die beiden Kommunikationswissenschaftler Olaf Hoffjann und Oliver Haidukiewicz zu erstaunlichen Ergebnissen. Der Studie nach gibt es zwar durchaus Unterschiede zwischen Journalisten und Bloggern, doch gerade, wenn es um die Einhaltung von journalistischen Grundlagen geht, stehen laut den Wissenschaftlern Blogger Journalisten in nichts nach. Manche sehen die Blogger gar als die „besseren“ Journalisten.
Sind Blogger nun Journalisten oder nicht? Blogger können Journalisten sein, solange sie redaktionell gute Arbeit liefern und sich an journalistische Grundlagen und die Arbeitsethik halten.
Überblick über die Geschichte des Journalismus
Bereits im Römischen Reich wurde im 1. Jahrhundert v. Chr. täglich das Informationsblatt Acta Diurna herausgegeben. Dieser Begriff ist Plural von actum diurnum, was auf leteinisch Tagesgeschehen heißt. Die Redakteure dieses Mediums nannte man diurnarii. Der römische Konsul Gaius Julius Caesar führte ein tägliches Nachrichtenbulletin ein, der von 59. v. Chr. bis 235 n. Chr. regelmäßig erschien. Gleichzeitig erschien Commentarius Rerum Novarum, die erste Wochenzeitung der damaligen Zeit. Gut 300 professionelle Schreiber erstellten Nachrichtenbeiträge und stellten Informationen aus der Gesellschaft bereit. Wie journalistische Grundlagen damals ausgesehen haben, kann nur mutmaßt werden.
Mit der Erfindung des Buchdrucks in der Renaissance änderte sich das Herstellungsverfahren von gedruckten Massenmedien. Die Herstellung und Verbreitung von Informationsblättern im Mittelalter beschleunigte sich, doch der Durchbruch des Journalismus und Etablierung von modernen Journalismus Grundlagen ließ noch einige Jahrhunderte auf sich warten. Das Problem der damals noch langsamen Übertragung von Informationen auf See- und Landweg konnte erst im 19. Jahrhundert durch die Erfindung der Telegrafie sowie des Hörfunks um das Jahr 1920 gelöst werden.
Die erste gedruckte Ausgabe einer Zeitung war die Relation vom Straßburger Zeitungsverleger Johann Carolus (1575 – 1634). Diese erschien im Jahr 1609. Der Franzose Théophraste Renaudot gab im Jahr 1631 mit der La Gazette die erste Zeitung im modernen Sinne heraus und meldete gleichzeitig ein Patent auf die Art der Informationsverbreitung. Durch die verbilligte Drucktechnologie konnten zum Ende des 18. Jahrhunderts weitere Durchbrüche erzielt sowie journalistische Grundlagen und damit der Beruf des Journalisten konkretisiert werden. Mit der New York Herald wurde 1835 die erste Zeitung gegründet, die sich dem informativen Journalismus widmete.
Ab dem 19. Jahrhundert etablierte sich der Journalismus endgültig als Mittel zur gesellschaftlichen Meinungsbildung. Durch das gezielte Platzieren von Werbung wurde der professionelle Journalismus zu einem ökonomischen Subjekt.
Journalismus heute – zwischen „Lügenpresse“ und alternativen Fakten
Im traditionellen Journalismus lautet das Credo:
Heute wird die Presse als „Lügenpresse“ beschimpft während der Online-Journalismus durch sogenannte alternative Fakten seine eigene Art der Berichterstattung promoviert. Steckt der klassische Journalismus in der Krise? Haben journalistische Grundlagen und die Ethik des Journalisten-Berufes ausgedient? Sind Blogger und Influencer die neuen Journalisten?
In der Tat befindet sich der traditionelle Journalismus heute im gewaltigen Umbruch. Bereits seit den 1990er-Jahren sorgte die Verbreitung des Online-Journalismus für revolutionäre Veränderungen. Journalismus Grundlagen erlebten einen starken Wandel durch das Internet, welches die Vorteile von Zeitung, Hörfunk, Fernsehen und Multimedia-Informationen kombinierte. Durch Video- und Tonmaterial, Wiki-Elemente, Weblogs, Leserkommentare und Diskussionsforen wird User Generated Content erstellt. Damit sind Informationen zu jeder Zeit, von jedem Ort und in Echtzeit abrufbar. Über Websites und Blogs kann jeder Leser durch eigene Kommentare mitwirken. Der Meinungsjournalismus erlebte durch diese Entwicklung eine Renaissance. Selbst in einigen klassischen Online-Magazinen ist eine Mischung aus Meinungsjournalismus und interpretativen Journalismus vorzufinden.
Diese Entwicklung wird von Verfechtern des objektiven Journalismus mit großer Kritik und Sorge betrachtet. Es wird die Befürchtung genährt, dass die Qualität der Berichterstattung durch Vernachlässigung einer fundierten Recherche erheblich leidet. Verschiedene Standpunkte werden immer mehr zurückgedrängt und die Grenze zwischen Meinungsjournalismus und interpretativem Journalismus wird immer weniger wahrgenommen. Journalistische Grundlagen und das Journalistenhandwerk sehen sich in einer Existenzangst.
Professor Dr. Siegfried Weischenberg, Leiter des Lehrstuhls für Journalistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Hamburg, hat sich zu dieser Entwicklung folgendermaßen geäußert:
„Der professionelle Journalismus ist auf dem absteigenden Ast. Schlimmer noch: Er verliert im Prozess der digitalen Revolution seine Identität und ist durch Selbstkommerzialisierung auf dem besten Wege, sich selbst abzuschaffen.“
Konkret kritisierte Prof. Dr. Weischenberg, dass längst nicht allen, die sich Journalisten nennen, klar ist, war Recherchieren bedeutet und die Grenzen zwischen Journalismus und Werbung im Netz kaum noch erkennbar sind.
Warum sollten Blogger Journalismus Grundlagen lernen?
Blogger sind in der Regel Einzelkämpfer und agieren als Einzelpersonen in Personalunion von Redaktion und Verlag. Ein Blogger sollte journalistische Grundlagen in seine Arbeit einbringen und ist als journalistischer Blogger seinem Publikum verpflichtet. Auf der anderen Seite darf er die Finanzen nicht aus den Augen lassen und ist darauf angewiesen, Einnahmen zu generieren. Kritisch betrachtet muss man anmerken, dass Begriffe wie Influencer Marketing oder Schleichwerbung oft mit Bloggern und Influencern in Verbindung gebracht werden. Für Werbung gilt die gesetzliche Kennzeichnungspflicht und eine klare Trennung zwischen redaktionellen und bezahlten Inhalten.
Ein weit verbreiteter Vorwurf an Blogger lautet, dass die veröffentlichten Blogartikel nur dem Zweck dienen, Werbung für ein Produkt oder Dienstleistung gegen Bezahlung zu machen oder Einnahmen durch Affiliate-Marketing zu erzielen und dabei journalistische Grundlagen und eine seriöse Berichterstattung erheblich zu vernachlässigen. Dem Blogger haftet das Image eines Amateurs. Das Nichtvorhandensein einer fundierten Ausbildung sowie den Journalismus Grundlagen führt dazu, dass einige Journalisten abwertend auf Blogger hinabblicken. Es entsteht der Eindruck, dass hier ein ungleicher Konkurrenzkampf stattfindet. Journalisten müssen viele Jahre in das Studium investieren, den Weg des Volontariats gehen und sich schließlich in einer Redaktion behaupten, um sich einen Namen zu machen. Der Blogger startet ohne eine Ausbildung oder Vorkenntnisse von zu Hause aus und tritt sofort in den Wettbewerb mit dem Journalisten.
Warum also sollten Blogger journalistische Grundlagen lernen und anwenden?
Ganz einfach: Um die Inhalte besser und professioneller zu produzieren und den Leserinnen und Lesern mehr Qualität zu bieten. Genauso wie Journalisten stehen Blogger heute im Fokus der Öffentlichkeit und tragen zur gesellschaftlichen Meinungsbildung bei. Damit übernehmen Blogger auch eine gesellschaftliche Verantwortung. Genauso wie es gute und weniger gute Journalisten gibt, gibt es gute und weniger gute Blogger. Als Blogger muss man nicht gleich eine redaktionelle Ausbildung absolvieren, doch Journalismus Grundlagen sollten einem Blogger nicht fremd sein.
Grundlagen journalistischer Arbeit: Wie wird ein Ereignis zu einer Nachricht?
Medien haben die Primäraufgabe die Menschen zu informieren und dafür zu sorgen, dass sich diese eine Meinung bilden können. Aktuelle Ereignisse in der Gesellschaft und der Welt werden durch ausgewertet, kritisch unter die Lupe genommen und als Nachrichten publiziert. Doch was ist eine Nachricht? Wie kommen Nachrichten in die Medien?
Der Informationsjournalismus definiert die Nachricht folgendermaßen: Als Nachrichten gelten Mitteilungen, die für die Öffentlichkeit interessant sind. Informationen über bestimmte Ereignisse kommen über unterschiedliche Wege in die Redaktionen. Über Nachrichtenagenturen, von Korrespondenten aus dem In- und Ausland, über Pressemitteilungen von Firmen oder durch Leser und Zuschauer. Journalistinnen und Journalisten hinterfragen diese Informationen und entscheiden, ob diese relevant sind. Journalistische Grundlagen beinhalten bestimmte Faktoren, nach denen Journalisten Informationen auswerten.
Es handelt sich um folgende Nachrichtenfaktoren:
- Was ist neu?
- Was ist wichtig?
- Was ist interessant?
Bei der Abwägung der Nachrichtenfaktoren wird die Häufigkeit der Bejahung berücksichtigt. Je öfter die Fragen mit „ja“ beantwortet werden, desto wichtiger ist die Information und größer die Chance, dass aus der Information eine Nachricht wird. Aktualität ist ein weiterer wichtiger Faktor bei der Abwägung der Informationsrelevanz. Aktuelle Ereignisse kommen schneller in die Nachrichten. Was ist aktuell? „Die Bundeskanzlerin trifft zum G7-Gipfel ein.“ „Der Bundestag beschließt ein neues Gesetz.“
Lasswell-Formel
Harold Dwight Lasswell war US-amerikanischer Politik- und Kommunikationswissenschaftler. Im Jahr 1948 formulierte er die Lasswell-Formel, um das grundlegende Modell der Massenkommunikation zu beschreiben.
Die Lasswell-Formell lautet:
Wer sagt was in welchem Kanal zu wem mit welchem Effekt?
(Who says what in which channel to whom with what effect?)
Die Formell lässt sich auch folgendermaßen aufteilen:
- „Who says“ („communicator“)
- „What“ („content“)
- „In which channel“ („medium“)
- „To whom“ („recipient“)
- „With what effect?“ („effect“)
Journalistische Formate
Die Nachricht
Die Nachricht folgt einem festen Aufbau und informiert kurz und knapp über die wichtigsten Fakten zu einem Ereignis. Journalistische Grundlagen definieren den Aufbau der Nachricht auch als „Nachrichten-Pyramide“. Dabei werden Kerninformationen zuerst genannt, gefolgt von Details und Hintergrundinformationen.
Eine Nachricht sollte folgende W-Fragen beantworten:
Was ist passiert oder wird geschehen?
- Wer ist betroffen?
- Wo ist es passiert?
- Wann ist es passiert?
- Wie und warum ist es passiert?
- Woher wissen wir das, wer ist die Quelle?
Persönliche Ansichten haben in einer Nachricht keinen Platz. Es werden nur Fakten genannt. Meinungen werden lediglich zitiert. Die W-Fragen müssen nicht zwingend in der genannten Reihenfolge beantwortet werden. Vielmehr richtet sich die Beantwortung der Fragen nach der Wichtigkeit des Ereignisses.
Die Reportage
Für den Aufbau einer Reportage gibt es keine vorgegebenen Regeln. Die Reportage vermittelt Informationen zu einem Thema in erzählerischer Form. Am Anfang werden häufig Szenen gezeigt, die die Neugierde wecken sollen. Fakten wechseln sich mit szenischen Elementen ab. Zu einer guten Reportage gehört eine Geschichte, die dabei einem roten Faden folgt. Reporterinnen und Reporter sollen vor Ort berichten, um den Zuschauer authentisch am Geschehen teilhaben zu lassen.
Die Reportage erhält immer Stück Subjektivität durch persönliche Eindrücke und Beschreibungen der Reporter. Journalistische Grundlagen in einer Reportage geben vor, dass einseitige Darstellungen und direkte Bewertungen vermieden werden sollen. Stattdessen sollen sich die Zuschauer und Hörer selbst einen Eindruck verschaffen und somit eine Meinung bilden.
Der Kommentar
In einem Kommentar sprechen Redakteure in Radio und Fernsehen einen Meinungsbeitrag selbst. Sie bewerten und interpretieren aktuelle Ereignisse und beziehen Stellung zum Thema. Der Kommentar beginnt in der Regel mit der Kernbehauptung oder Meinung, sodass auch Personen, die die Nachricht nicht kennen, den Kommentar verstehen können. Im Hauptteil begründet der Kommentator seine Meinung, widerlegt mögliche Gegenargumente und wägt unterschiedliche Positionen ab.
Journalismus Grundlagen sehen vor, dass der Kommentator das Geschehen interpretieren und einordnen kann. Der Autor nimmt in der Schlussfolgerung die These wieder auf und fasst seine persönlichen Überlegungen zusammen. Umstrittene, allgemein gefragte Themen, fordern zu einem Kommentar oder einer Stellungnahme heraus.
Das Interview
Ein Interview ist eine journalistische Befragung. Im Interview geht es um die Meinung oder das Expertenwissen des Gesprächspartners. Der Journalist stellt dem Interviewpartner fragen zu seiner Person oder einem Thema. Journalistische Grundlagen unterscheiden zwischen einem Meinungsinterview und dem Personeninterview. Beim Ersteren zielt die Befragung darauf ab, Analysen und Einschätzungen zu Ereignissen einzuholen. Der Interviewpartner ist meist ein Vertreter einer Institution, eines Unternehmens oder ein freier Experte. Beispielsweise wird ein Börsenexperte zur aktuellen Lage an den Börsen interviewt. In einem Sachinterview wird mit einer sachkundigen Person über ein relevantes Thema gesprochen. Hier steht der Sachverhalt im Vordergrund und die Beurteilungen des Experten dienen dazu, den Zuhörern und Zuschauern die Zusammenhänge verständlich zu erklären.
Ein Personeninterview stellt den Gesprächspartner in den Mittelpunkt und ermöglicht es dem Publikum, die Person anhand der Antworten besser kennenzulernen. Interviews lockern Gespräche auf und machen diese lebendiger. Wichtig sind eine gute Vorbereitung des Interviewers und eine gute Ausdrucksweise des Interviewten. Der Interviewte sollte natürlich Interessantes zu sagen haben. Meist werden Personeninterviews aus einem besonderen Anlass geführt, z. B. dem neuen Album des Sängers. Vor dem Interview werden alle Fragen, die gestellt werden sollen, vom Journalisten notiert. Dabei spielen offene Fragen eine wichtige Rolle. Es handelt sich dabei um Fragen, die nicht mit „ja“ oder „nein“ beantwortet werden können und das Gegenüber zum Reden anspornen, um somit mehr Informationen herauszulocken. Geschlossene Fragen dagegen sind dafür geeignet, das Gegenüber zu einer eindeutigen Aussage zu bewegen.
Bericht und Korrespondentenbericht
Bei einem Bericht handelt es sich um eine längere Version der Nachricht, die über ein Ereignis oder Thema berichtet und die Versionsgeschichte und die Hintergründe erläutert. Im Bericht kommen verschiedene Personen zu Wort. Da umfangreichere Analysen und Recherchen notwendig sind, ist ein Bericht aufwendiger als eine Nachricht. Inlandskorrespondenten leben in einer Stadt und berichten vor dort. Sie nehmen an offiziellen Terminen teil und besuchen Pressekonferenzen.
Auslandskorrespondenten nehmen die Rolle erklärender Experten ein, die sich mit den kulturellen und politischen Gegebenheiten des Gastlandes auskennen. Sie sind mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut und in der Lage, Situationen zu bewerten. Sie berichten live vor Ort, oft aus Krisen- und Kriegsgebieten. Die ARD unterhält besonders viele Auslandsstudios in aller Welt.
Journalistische Grundlagen – Fazit
Journalismus Grundlagen sind nicht nur für Journalisten relevant, sondern auch für Blogger wichtig. Da Blogger genauso wie Journalisten im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Geschehens stehen und darüber schreiben, tragen sie auch eine soziale und ethische Verantwortung. Die in diesem Artikel vorgestellten Grundlagen können nur einen Bruchteil der Grundlagen des Journalismus abbilden und dienen nur als erste Orientierungshilfe. Eine komplette Einführung in die Grundlagen des Journalismus würde den Rahmen eines Blogartikels sprengen.
Auch wenn sich die Bloggosphäre oft als eine nicht kommerzielle und eher kreative Branche sieht, so sollten auch Blogger durch die Grundlagen des Journalismus einen Rahmen für ihre Arbeit erhalten. Heißt das, dass Blogger ab jetzt Journalisten werden sollen? Nein, keineswegs. Zumal sich die Bloggerarbeit sehr mit der Arbeit der Journalisten überschneidet. Blogger sollen natürlich ihre Kreativität erhalten und Blogger bleiben. Es schadet nicht und bringt redaktionellen und inhaltlichen Mehrwert, wenn sich jeder Blogger journalistische Grundlagen aneignet.
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