Bürokratie sorgt für Abwanderung von Familienunternehmen

Die bürokratische Last dämpft die Investitionsbereitschaft deutscher Familienunternehmen und treibt sie vermehrt ins Ausland. Unzufrieden mit den Anforderungen der Verwaltung erwägt nahezu die Hälfte der größten deutschen Familienunternehmen, Teile ihrer Betriebe zu verlagern. Dies geht aus einer Umfrage des Ifo-Instituts hervor, die unter 1800 Unternehmen verschiedener Größen und Branchen durchgeführt und dem SPIEGEL vorab zur Verfügung gestellt wurde.

Rund 1400 der befragten Firmen befinden sich in Familienbesitz. 57 dieser Unternehmen zählen zu den Top 500 und beschäftigen mindestens 2000 Mitarbeiter.

Etwa die Hälfte der befragten Familienunternehmen gab an, in den letzten zwei Jahren aufgrund bürokratischer Hürden Investitionen aufgeschoben zu haben. 40 Prozent befürchten, dies auch in den kommenden zwei Jahren tun zu müssen. Vor allem die Vertreter der Top 500 sehen sich durch überbordende Bürokratie besonders belastet. Aus dieser Gruppe planen 43 Prozent, Teile ihres Unternehmens oder das gesamte Unternehmen ins Ausland zu verlagern.

Weniger problematisch sehen die Familienunternehmer den Personalbereich, vielmehr bestehen Defizite bei der Digitalisierung. Nur knapp fünf Prozent der Unternehmen können mehr als 80 Prozent ihrer externen Bürokratie digital abwickeln.

Sladjan Lazic