Woran lässt sich die Qualität eines Arbeitgebers messen? In welchem Unternehmen werde ich mich am wohlsten fühlen? Kurzum: Was ist ein guter Arbeitgeber? Sicherlich könnte man an dieser Stelle ganz pauschal alle DAX-Konzerne als gute oder sehr gute Arbeitgeber bewerten. Ganz klar, dass man lieber bei Audi, BMW oder Volkswagen Karriere machen würde statt in einem Zeitarbeitsunternehmen. Doch unabhängig von dieser Klassifizierung gibt es dennoch Kriterien, die einem die Jobsuche im Mittelstand erleichtern. Schließlich kann nicht jeder bei BMW oder Siemens arbeiten. Auch für Angestellte kann die Frage nach den Kriterien eines guten Arbeitgebers für die zukünftige Karriere-Ausrichtung hilfreich sein.
Was ist ein guter Arbeitgeber? Dieser Artikel zeigt Dir, welche Kriterien ein guter Arbeitgeber erfüllen muss.
1. Was ist ein guter Arbeitgeber?: Arbeitsplatzsicherheit
Jeder Arbeitnehmer wünscht sich einen sicheren Arbeitsplatz. Dabei kann es eine absolute Sicherheit im Leben und vor allem im Arbeitsleben nicht geben. Vielmehr ist damit eine relative Sicherheit gemeint. Ist der Arbeitgeber für die Zukunft aufgestellt? Investiert er in neue Technologien und Wissen? Gibt es eine Zukunftsstrategie? Ist die Firma finanziell gut aufgestellt und kann auch Krisenzeiten überstehen? Über all diese Dinge macht sich ein verantwortungsbewusster Mitarbeiter Gedanken. Wer sich ständig Gedanken machen muss, ob es das Unternehmen in fünf Jahren noch gibt, hat keinen Grund, sein Bestes im Job zu geben.
2. Was ist ein guter Arbeitgeber?: Solide Unternehmenskultur
Zu einem guten Arbeitgeber gehört eine gelebte Unternehmenskultur. Doch zunächst einmal, was ist eine Unternehmenskultur?
Genauso wie eine Gesellschaftskultur eines Landes oder eines Volkes seine Ansichten und Bräuche prägt, so trägt die Unternehmenskultur dazu bei, wie die Belegschaft in einer Firma miteinander auskommt. Diese muss nicht zwangsläufig schriftlich erfasst sein, gute Arbeitgeber geben allerdings schriftliche Leitlinien vor. Die Unternehmenskultur trägt nicht nur zum Wohlbefinden der einzelnen Mitarbeiter, sondern kann auch zum wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens beitragen.
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3. Aufstiegsmöglichkeiten
Die persönliche Karriere endet nicht mit der Einstellung beim Arbeitgeber. Ein interessanter und cleverer Arbeitgeber bietet talentierten und engagierten Mitarbeitern Aufstiegsmöglichkeiten. Statt unbesetzte Stellen mit Neueinstellungen zu besetzten sollten interne Kräfte gefördert und ihnen eine Karrierechance geboten werden. Das Humankapital und das Wissen sind die größten Werte eines Unternehmens. Diese sollten nicht zur Konkurrenz abwandern.
4. Weiterbildung
Wird das menschliche Gehirn nicht trainiert, verkommt es. Genauso ist es mit den Muskeln. Werden diese nicht trainiert, bilden sie sich zurück. Ein Arbeitnehmer der in seiner Bildung stehenbleibt und ewig dieselben Aufgaben erledigt, erlebt eine Rückentwicklung. Hier ist wichtig zu erwähnen, dass die berufliche Weiterbildung nicht primär die Aufgabe des Arbeitgebers ist. In erster Linie ist der Arbeitnehmer dafür verantwortlich, für sich seine Bildungsziele zu definieren und diese zu verfolgen. Was ist ein guter Arbeitgeber? Ein Arbeitgeber, der ihn dabei unterstützt, indem er ihn für die Zeit der Maßnahme freistellt.
5. Betriebsklima
Ein schlechtes Betriebsklima vergiftet jede vernünftige und erfolgreiche Zusammenarbeit in einem Unternehmen. Der einzelne Mitarbeiter gibt seinen Humor und seine Menschlichkeit nicht an der Eingangstür ab. Doch hier sollten es sich manche Chefs und Geschäftsführer nicht einfach machen: Die bloße Abwesenheit von Mobbing macht noch kein gutes Betriebsklima aus. Vielmehr gehört ein selbstbestimmtes Arbeiten ohne ständige Kontrollen und Misstrauen zu einer soliden Basis. Ist das Betriebsklima dauerhaft negativ, entsteht eine Fluktuation und verursacht Kosten für den Arbeitgeber, da immer wieder neue Mitarbeiter angelernt werden müssen.
6. Fähige Führungskräfte
Zeige mir Deine Führungskräfte und ich sage Dir, wie es in Deinem Unternehmen aussieht. Kompetente Führungskräfte tragen maßgeblich zu einem positiven Betriebsklima bei. Noch in den 80er Jahren führten Vorgesetzte die Belegschaft nach einer „Basta-Mentalität“. Es hieß sinngemäß: „Ich Chef, Du nix!“ Mit anderen Worten: „Friss oder stirb.“ Jedes zukunftsorientierte Unternehmen sollte solche Methoden längst aus der Mitarbeiterführung verbannt haben. In Zeiten von Fachkräftemangel und Digitalisierung lässt sich keine gut ausgebildete Kraft mies behandeln. Wir haben einen Arbeitnehmermarkt, in dem der Mitarbeiter die Wahl hat, wo er arbeiten möchte.
7. Lob und Anerkennung
Ein Sprichwort sagt: „Die Abwesenheit von Kritik ist kein Lob.“ Nur weil eine Kritik ausbleibt, heißt es nicht, dass nicht gelobt werden sollte. Anerkennung und Lob sind wichtige Werkzeuge einer jeden kompetenten Führungskraft und dürfen nicht fehlen. Der Mitarbeiter hat am Wochenende Zusatzarbeit verrichtet. Der Außendienstmitarbeiter hat 15 Prozent mehr Abschlüsse erzielt. Das Unternehmen hat einen Umsatz- und Gewinnzuwachs im laufenden Jahr erzielt. Wem ist das wohl zum größten Teil zu verdanken? Den Arbeitnehmern. Solche Erfolge als selbstverständlich zu nehmen und nicht zu loben zeugt von einer mangelhaften Unternehmenskultur.
8. Geringe Fluktuation
Was ist ein guter Arbeitgeber? Der, bei dem die Mitarbeiter lange bleiben. Lange Betriebszugehörigkeiten sind ein gutes Zeichen dafür, dass der Arbeitgeber vieles richtig macht. Hier hilft insbesondere Vitamin B, um zu erfahren, ob bei einem bestimmten Arbeitgeber viele Beschäftigte kündigen oder nicht. Ein Indiz für eine geringe Fluktuation sind rare Stellenanzeigen. Sucht ein Arbeitgeber dagegen ungewöhnlich oft nach Mitarbeitern, so ist es ein Indiz dafür, dass dort oft gekündigt wird.
9. Work-Life-Balance
Ein guter Arbeitgeber legt großen Wert auf die Erholung und Gesundheit seiner Angestellten. Denn nur erholte und gesunde Beschäftigte können Spitzenergebnisse erzielen und zum Wachstum des Unternehmens beitragen. Gerade heute lassen sich viele Modelle wie das Arbeiten von zu Hause erfolgreich realisieren. Dort wo dies nicht möglich ist, können freie Tage statt Prämien gewährt werden. Denn Geld ist nicht alles und oft sind Freizeit und Erholung das höhere Gut.
10. Gute Bezahlung
Geld ist nicht alles, doch ohne Geld geht es auch nicht. Eine gute und faire Bezahlung sollte zu einem guten Arbeitgeber dazugehören. Ob nun der Grundlohn bereits relativ hoch ist oder Erfolgsprämien vergütet werden, dies hängt immer stark von der jeweiligen Branche ab. Oft kann der Arbeitgeber nicht mehr als Tariflohn bezahlen, doch dieser kann bereits sehr gut ausfallen. Auf jeden Fall gilt hier die Devise: „Cash in the Täsch‘ …“
Was ist ein guter Arbeitgeber? – Fazit
Es sind viele Faktoren die einen guten Arbeitgeber ausmachen. Nicht immer hat man das Glück und findet wirklich alle diese Faktoren bei einem einzigen Arbeitgeber. Doch ist wie im Leben auch, man kann nicht alles haben. Außerdem definiert jeder einen guten Arbeitgeber anders. Für die einen ist ein gutes Arbeitsklima sehr wichtig, für die anderen zählt der Verdienst. Der eine möchte in der Firma aufsteigen, der andere möchte selbstständig arbeiten.
Wie auch immer man den optimalen Arbeitgeber definiert, wichtig ist, dass man sich dort wohlfühlt und eine Zukunftsperspektive für sich sieht. Ob man nun die Karriereleiter erklimmen oder sich als Experte und Fachkraft profilieren möchte, bleibt jedem selbst überlassen. Einige andere wiederum sehen eine Anstellung nur als Übergang, um genügend Berufserfahrung zu sammeln und sich selbstständig zu machen.
Wie immer Du Dich entscheidest – sei produktiv.
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