Leistungsdruck, Stress, fehlende Anerkennung, Probleme mit Kollegen und Vorgesetzten oder gar Mobbing – dies sind die Hauptgründe für Unzufriedenheit im Job. Viele Studien aus den vergangenen Jahren bestätigen dies immer wieder: Die deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind unglücklich im Job. Laut der Bevölkerungsbefragung zur Jobzufriedenheit, die im April 2018 von der ManpowerGroup Deutschland durchgeführt wurde, ist jeder zweite Berufstätige mit den Arbeitsbedingungen unzufrieden. Doch warum sind eigentlich so viele hierzulande unglücklich im Job?
Diesem wichtigen Thema widme ich mich in diesem Blogartikel und gebe Dir wertvolle Tipps, wie Du aus der beruflichen Verdrossenheit heraus kommst.
Unglücklich im Job: Warum bist Du trotzdem noch da?
Bevor wir uns auf die Suche nach den Gründen, warum Du unglücklich im Job bist, begeben, machen wir erstmal eine Bestandsaufnahme. Wir schreiben das Jahr 2019. Wenn Du in Deutschland oder einem anderen entwickelten Industrieland lebst, dann gehörst Du zu dem Teil der Weltbevölkerung, dem es gut geht. Ich sage nicht, dass es Dir sehr gut geht, aber es geht Dir gut. Zumindest geht es Dir nicht schlecht. Wenn Du den Wasserhahn aufdrehst, fließt sauberes Trinkwasser. Du kannst zwischen kalt und warm regulieren. Elektrizität steht Dir genauso wie warmer und trockener Wohnraum zur Verfügung. Du hast Internetanschluss und damit Zugang zum Wissen der Welt. Dir stehen buchstäblich unendliche Entwicklungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Trotz alldem, bist Du unglücklich im Job? Offenbar ja, denn, sonst hättest Du nicht danach in der Suchmaschine Deines Vertrauens gesucht und wärst auf diesem Artikel gelandet. Habe ich schon erwähnt, dass zu Deinen Freiheiten, die Dir unsere Gesellschaft bietet, auch die Freiheit dazugehört, dass Du jederzeit die Arbeit wechseln kannst, wenn Du unglücklich im Job bist? Wenn Du beispielsweise eine körperlich schwere Arbeit verrichten musst, kannst Du Dich beruflich weiterbilden, um eine dispositive Tätigkeit zu verrichten. Bildung ist in Deutschland relativ günstig zu bekommen. Durch das Internet kannst Du den Ort und die Zeit Deiner Weiterbildung bestimmen.
Jetzt ist aber auch genug mit dem Sarkasmus. Was ich mit diesen Überspitzungen sagen möchte, ist, dass Du zunächst eine gründliche Analyse Deiner persönlichen und beruflichen Situation vornehmen solltest. Geht es Dir wirklich so schlecht oder bist Du nur vorübergehend unglücklich im Job? Aus meiner eigenen Karriere weiß ich nur zu gut, dass viele, leider viel zu viele Kollegen jahrelang jammern, aber aus unerklärlichen Gründen auch nach Jahren noch da sind. Deswegen solltest Du für Dich diese sehr wichtige Frage beantworten:
Warum bin ich eigentlich noch da?
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Unglücklich im Job: Was konkret ist das Problem?
Es wäre an dieser Stelle nicht gerecht, jedem Arbeitnehmer Untätigkeit in Bezug auf seine berufliche Situation vorzuwerfen. Oft sind es soziale Gründe, warum jemand in einem bestimmten Job mehr oder weniger gefangen ist.
Viele können aufgrund von finanziellen Verpflichtungen bzw. Schulden oder privaten Problemen nicht einfach so wechseln und müssen sich jahrelang durch den verhassten Job quälen.
Das ist leider auch die Realität. Wenn sich diese unglückliche Realität mit einem vergifteten Arbeitsklima in einem Unternehmen vermischt, entsteht beruflicher Verdruss. Der Mitarbeiter ist unglücklich im Job und wird dauerhaft krank. Du solltest Dir daher Gedanken machen, was Dir im Job fehlt und für Unzufriedenheit sorgt.
Mit der Beantwortung dieser Fragen wird es Dir leichter fallen, das Problem zu identifizieren:
- Wie lange bestehen die Probleme schon?
- Sind es private Probleme zu Hause?
- Hast Du private Schulden unter denen Deine Familie leidet?
- Hast Du Schwierigkeiten damit, die Hypothek für das Haus zu abzubezahlen?
- Liegt es an den Zuständen in der Firma selbst?
- Bekommst Du zu wenig oder gar keine Anerkennung für Deine Arbeit?
- Ist der Leistungsdruck zu hoch, sodass Du unglücklich im Job bist?
- Verrichtest Du zu viele Überstunden und siehst Deine Familie viel zu selten?
- Wirst Du von einem Kollegen oder einem Vorgesetzten gemobbt?
- Könnte es sein, dass die Wahrnehmung der Probleme in Deiner Person liegt?
Mache Dir bewusst, was genau das Problem ist. Versuche herauszufinden, wo die Ursachen liegen. Was müsste Deiner Meinung nach anders laufen, damit Du nicht mehr unglücklich im Job bist? Die Ursachenforschung wird Dir dabei helfen, sinnvolle Lösungen zu entwickeln. Eines der Grundsätze aus Persönlichkeitsentwicklung heißt:
Nur wenn Du weißt, warum Du unglücklich im Job bist und worin das Problem besteht, wirst Du dieses auch wirkungsvoll bekämpfen können.
Hast Du schon mal daran gedacht?
Neben den vielen Problemen, die dazu führen, dass der Arbeitnehmer unglücklich im Job ist, ist die Routine.
Wer seit 30 oder mehr Jahren immer nur das Gleiche macht und dieselbe Arbeit verrichtet, wird irgendwann „betriebsblind“ und verliert gänzlich die Lust an seinem Job. Resignation macht sich breit. Während der Schulzeit hat man noch Träume. Man möchte eine Berufsausbildung machen oder studieren, die eigenen Ziele werden visualisiert. Nach der Ausbildung oder dem Studium sind die ersten Berufsjahre voller Herausforderungen und Abenteuer. Mit Mitte 20 ist man als Mensch noch viel aktiver und unternimmt privat mehr. Es werden noch wilde Partys gefeiert und interessante Urlaube genossen. Ist man privat glücklich – so ist man es im Job in der Regel auch.
Als junger Mensch ist man vielleicht noch nicht unglücklich im Job. Mit dem Berufseinstieg bekommt man das erste eigene Gehalt und erlangt immer mehr Kompetenzen. Die Lernbereitschaft und die Motivation, neue Dinge zu erfahren und sich neue Kompetenzen anzueignen ist in jungen Jahren viel höher. Die Berufserfahrung steigt und es zeichnen sich erste Erfolge ab. Nach und nach bekommt man bessere Jobangebote und es ergibt sich der eine oder andere Jobwechsel. Mit viel Engagement, Fleiß, Beziehungen und ein wenig Glück, folgen Gehaltserhöhungen und Beförderungen. Wenn in der Karriere viel Bewegung ist, entsteht keine Langeweile.
Doch was dann folgt, ist die Routine. Die Abläufe sind eingespielt, die Arbeitsumgebung seit Jahren die gleiche, ohne nennenswerte Herausforderungen. Ohne Herausforderungen entstehen keine Reize und neue Impulse. Die Routine führt zur Stagnation. Wenn man um die 40 ist, wird man außerdem feststellen, dass man noch mindestens 25 Jahre arbeiten muss … Und das noch in dieser langweiligen Position. Keine tollen Aussichten!
Wenn Du unglücklich im Job bist, solltest Du für frischen Wind in der Karriere sorgen und an Deiner persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung arbeiten.
Unglücklich im Job: Was soll ich tun?
Viele Arbeitnehmer sind unglücklich im Job, sodass Du hier nicht alleine bist. Es ist also ganz normal, wenn Du unglücklich im Job bist. Wenn die privaten Probleme für die Unzufriedenheit im Job die Ursache sind, wird diese dann verschwinden, wenn die privaten Probleme auch weg sind.
Du kannst und solltest auch selbst aktiv werden, um für mehr Lebensqualität und Zufriedenheit im Job zu sorgen:
- Für frischen Wind sorgen
Wir haben es schon erwähnt: Routine führt zur Langeweile, Langeweile zur Stagnation und Stagnation zur Unzufriedenheit im Job. Du kannst zwar den Job wechseln, doch es muss nicht immer ein Jobwechsel sein. Eine Änderung der Lebensweise kann wahre Wunder wirken. Sorge für mehr Aktivität im Leben, treibe Sport und bilde Dich weiter. Damit sorgst Du für einen Ausgleich zur monotonen Arbeit.
- An neuen Zielen arbeiten
Wenn Du weiterhin unglücklich im Job bist, solltest Du ernsthaft einen Jobwechsel in Erwägung ziehen. Bevor Du dem Arbeitgeber endgültig den Rücken kehrst, solltest Du eine interne Bewerbung in Betracht ziehen. Schon mal an eine berufliche Selbständigkeit gedacht? Mache doch Dein Hobby zum Beruf. Du kannst ganz flexibel nebenberuflich starten und Dir ein Internet-Business aufbauen. Du kennst Dich in einem Bereich besonders gut aus und bist Experte darin? Starte doch einen Blog und baue Dir ein zweites Standbein auf.
- Die Perspektive wechseln
Manchmal hilft die Betrachtung der Situation aus einer anderen Perspektive. Im NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren) nennt man dies Reframing. Du bist unglücklich im Job, weil Du eine langweilige Büroarbeit hast. Wenn Du aber daran denkst, dass Du im warmen und trockenen arbeitest, statt draußen im Winter bei Minusgraden, dann hast Du einen ganz neuen Rahmen. Oft ist ein vermeintliches Problem gar kein Problem, wenn man die Sicht auf die Dinge ändert.
Unglücklich im Job – Fazit und der fatale Fehler …
Es gibt viele Gründe, warum man unglücklich im Job ist. An erster Stelle steht die gründliche Bestandsaufnahme der derzeitigen Situation. Man sollte sich immer fragen, warum man immer noch da ist. Hat man notwendige Änderungen an der beruflichen Situation verschlafen oder ist der Job doch nicht so schlimm? An zweiter Stelle sollte man das Problem genauestens erkennen können. Wo drückt der Schuh? Sind es private oder berufliche Probleme, die dafür sorgen, dass ich unglücklich im Job bin? Erst wenn ich das Problem definieren kann, kann ich an dessen Lösung arbeiten.
Man sollte jedoch nicht diesen fatalen Fehler begehen und glauben, dass es den ultimativen Weg zur Änderung der derzeitigen negativen Situation gibt. Wie oft im Leben gibt es viele Wege und Möglichkeiten. Der Mensch ist ein komplexes Wesen und genauso komplex sind oft die Lösungsansätze im Leben. Eine unglückliche berufliche Situation kann manchmal einfach gelöst werden, oft ist dies nicht der Fall. Wenn erhebliche private Probleme wie Schulden oder Suchtkrankheiten im Spiel sind, wird man es in den seltensten Fällen alleine schaffen. Hier muss man sich externe qualifizierte Hilfe holen. Gibt es Probleme mit Kollegen oder Vorgesetzten, herrscht Mobbing am Arbeitsplatz in Verbindung mit Straftaten, müssen ganzheitliche Lösungen gefunden werden. Der Betriebsrat muss genauso miteinbezogen werden wie das Einschalten eines Rechtsanwaltes und der Polizei.
Dieser Blogartikel kann lediglich als Lösungsansatz dienen, Lösungen müssen immer individuell erfolgen.
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Danke für den hilfreichen Beitrag. Sie beschreiben sehr wichtige Probleme.