Die Praxiserfahrung zeigt: Positive Rückmeldungen und Anerkennung für die geleistete Arbeit bringen mehr als Geld und Macht. Ein guter Chef versteht es, wie er seine Mitarbeiter loben und dadurch motivieren kann. In manchen Betrieben herrscht allerdings die Kultur der „Kritikabwesenheit“, die fälschlicherweise als Lob interpretiert wird. Um gute Leistungen zu erzielen, muss man von Zeit zu Zeit die Mitarbeiter loben. Anderweitig produziert man Unzufriedenheit, krankheitsbedingte Ausfälle und Fluktuation.
In diesem Blogartikel bekommen Führungskräfte wichtige Tipps, wie sie ihre Mitarbeiter loben und führen.
Mitarbeiter loben: Lob ist wichtig, Lob ist gut
Morgens einstempeln, sich an den Arbeitsplatz begeben und seiner Routinetätigkeit nachzugehen. Der Chef lässt sich nur dann blicken, wenn man etwas falsch gemacht hat und zurechtgewiesen werden sollte.
Mitarbeiter loben? Fehlanzeige.
So sollte eine Unternehmenskultur nicht aufgebaut werden. Wenn der Mitarbeiter sich für eine Sache besonders engagiert hat und gar kein Feedback vom Vorgesetzten erhalten hat, wird sich die fehlende Wertschätzung dauerhaft negativ auf seine Leistungen auswirken.
Prinzipiell sollte man selbstbewusst im Leben stehen und sich nicht von Meinungen anderer abhängig machen, ob in der Karriere oder im Privaten.
Wenn man jedoch niemals ein Lob und stattdessen nur Kritik – berechtigt oder nicht – bekommt, verzweifelt irgendwann jeder im Job.
Chefs sollten ihre Mitarbeiter loben, alleine schon aus Umsatzbestreben. Es ist keine Binsenweisheit, aber:
Ein zufriedener, ernst genommener und wertgeschätzter Mitarbeiter leistet mehr.
Anders ausgedrückt: Ein Arbeitgeber kann es sich nicht leisten, den Arbeitnehmer nicht zu loben.
Feedbackgespräche führen
Wurde schon erwähnt, dass Kommunikation wichtig ist? Nein?
Diese ist auch die Grundvoraussetzung, wenn man den Mitarbeiter loben möchte.
Eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Gallup kommt zum Ergebnis, dass nur jeder zweite Arbeitgeber in Deutschland innerhalb eines Jahres ein Feedbackgespräch mit seinem Angestellten führt.
Dabei profitieren beiden Seiten davon, wenn der Arbeitgeber den Mitarbeiter lobt.
Viele Arbeitgeber allerdings schätzen die Leistungen sehr, obwohl sie den Mitarbeiter nicht loben. Sie denken sich:
Dass eine solche Einstellung ein Trugschluss ist, erweist sich erst dann, wenn die Leistungen des Mitarbeiters erheblich nachlassen.
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Mitarbeiter loben: Fünf Tipps für smarte Chefs
Jeder Chef sollte seine Mitarbeiter loben, um diese zu motivieren und dadurch mehr Leistung zu fördern.
Hier sind fünf Tipps, wie Chefs richtig Mitarbeiter loben:
1. Persönlich statt E-Mail
Das Projekt wurde überdurchschnittlich gut abgeschlossen und der Chef möchte den Mitarbeiter loben. Am besten persönlich – nicht per E-Mail oder telefonisch. Dadurch steigert man den Wert des Lobes und bleibt authentisch.
2. Leistungen konkret benennen
Als Chef sollte man nicht pauschal loben. „Meier, das haben Sie toll gemacht“, klingt zwar nett, benennt das Kind aber nicht beim Namen. Stattdessen sollte man loben, indem man seine konkreten Leistungen benennt: „Das Reporting zum laufenden Projekt haben Sie hervorragend erstellt. Wir sind überaus zufrieden.“
3. Taten statt Worte
Es ist sehr nett, wenn man dem Mitarbeiter auf die Schulter klopft und ihn lobt. Doch man kann sich auch großzügig zeigen und mit Taten den Mitarbeiter loben. Es kann eine entgeltliche Zuwendung sein oder ein freier Tag. Schließlich hat sich der Mitarbeiter überdurchschnittlich engagiert, obwohl er dazu nicht verpflichtet war.
4. Lob und Kritik nicht vermischen
„Sie haben die Arbeit sehr gut gemacht, aber …“ Als erfahrener Chef sollte man Lob und Kritik trennen. In Mitarbeitergesprächen sollte man nicht zuerst loben und anschließend dem Mitarbeiter sagen, was er alles falsch gemacht hat. Wenn es etwas zu kritisieren gibt, sollte man ein zweites Gespräch vereinbaren.
5. Lob von Dritten weitergeben
Ein Gast hat den Mitarbeiter gelobt und dies sogar per E-Mail zukommen lassen. Das Lob kann und sollte man ruhig weitergeben. Es ist nur positiv für das Unternehmen, wenn die eigenen Mitarbeiter durch Dritte gelobt werden.
Fazit
Nur ein zufriedener Mitarbeiter ist ein guter Mitarbeiter.
Als Chef weiß man die Kraft des Lobes und der Motivation zu schätzen und lässt seine Mitarbeiter wissen, wenn sie sich Mühe gemacht und eine Aufgabe sehr gut erledigt haben.
Stattdessen mit dem Mitarbeiter nur dann zu kommunizieren, wenn er etwas falsch gemacht hat, und niemals loben – wird sich als sehr kontraproduktiv erweisen.
Mitarbeiter die niemals gelobt und nur kritisiert werden – sind unzufriedene Mitarbeiter. Und unzufriedene Mitarbeiter sind öfters krank und weniger leistungsbereit.
Man muss ja nicht aus Nächstenliebe loben, sondern kann ruhig egoistisch und profitorientiert handeln. Aber man sollte loben.
Ein ehrliches Lob kostet nichts und sorgt für ein gutes Arbeitsklima.
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Hallo,
ein Artikel der zum Nachdenken anregt. Ich bin der Meinung, dass ehrliches Lob selbstverständlich die Mitarbeiterbindung stärken und Mitarbeiter motivieren kann. Auf der anderen Seite ist es so, dass wir alle erwachsene Menschen sind.
Ich bin nun schon viele Jahre selbständig und Lob kommt bei mir eher selten. Menschen sollten sich nicht von äußeren Gegebenheiten, sondern von Ihren Inneren motiveren lassen bzw. lernen sich selber zu motivieren. Wer nur immer noch Lob anderer Menschen sucht, wird wahrscheinlich ziemlich oft enttäuscht und nie richtig glücklich.
Viele Grüße
Josef