Es gibt womöglich Hunderttausende Ratgeber die zeigen, wie man ein sicheres Passwort erstellt. Doch ganz ehrlich, wer erstellt schon so eine ewig lange kryptische Zeichenkette, bestehend aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen? Bei der Passworteingabe muss es schnell und unkompliziert gehen. Der User von heute hat keine Zeit zu verlieren. Mit fatalen Folgen. Ein sicheres Passwort zu erstellen ist wahrlich kein Buch mit sieben Siegeln. Trotzdem gehen viele Nutzer sehr nachlässig mit Passwörtern um und riskieren damit den Verlust ihrer Daten durch einen Cyberangriff.
Damit Dir das nicht passiert, zeige ich Dir in diesem Artikel, wie Du ein bombensicheres Passwort erstellst.
Sicheres Passwort: Das schlechteste Passwort
Am Anfang meiner PC-Zeit habe ich auch meistens einfach zu merkende Passwörter genutzt. Meist war es mein Name oder einfach die Zahlenfolge 12345. Bis mein Computer 2006 gehackt und die Festplatte formatiert wurde.
Aber man lernt ja am schnellsten durch Schmerzen.
Seitdem verwende ich für jeden Account ein sicheres Passwort.
Doch bevor ich Dir zeige, wie Du ein solches erstellst, solltest Du wissen, wie ein absolut unsicheres Passwort aussieht. Jedes einfach zu merkende, bestehend aus dem persönlichen Namen, dem Namen einer Stadt, einer Produktmarke oder ein sonstiges generisches Passwort – ist unsicher.
Hier sind zehn Beispiele für ein nicht sicheres Passwort:
00000
11111
12345
password
admin
iloveyou
abc123
firma
qwertz
qwerty
Die Liste der beliebtesten aber unsichersten Passwörter ist sehr viel länger als die genannten zehn Beispiele. Es dürfte aber klar sein, dass kurze generische Passwörter auf keinen Fall vermieden werden sollten, da sie in Sekunden geknackt werden können.
Stattdessen sollte man sich die Passwörter merken oder analog auf einem Stück Papier notieren. Damit wird eine Grenze gezogen, die kein Trojaner der Welt überwinden kann.
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So erstellst Du ein sicheres Passwort
Bevor man ein sicheres Passwort erstellt, sollte man einen wichtigen Grundsatz aus der IT-Welt berücksichtigen:
Damit ist der Nutzer gemeint.
Es bringt wenig, ein kryptisches und sicheres Passwort zu erstellen, aber gleichzeitig seine sensiblen Daten über soziale Medien und im Internet öffentlich zugänglich zu machen.
Genauso bringt es nicht viel, ein sicheres Passwort zu haben, aber ohne ein Antiviren-Programm auf dubiosen Seiten zu surfen.
Und zu guter Letzt, muss man sich immer der Tatsache bewusst sein, dass es keine absolute Sicherheit geben kann. Man kann aber den Grad der Sicherheit durch präventive Maßnahmen, wie einem sicheren Passwort, deutlich erhöhen.
Mit diesen fünf Tipps erstellst Du ein sicheres Passwort.
1. Lange Passwörter
Kurze Passwörter sind genauso unsicher wie generische. Sogar kryptische Zeichenketten können durch Brute-Force-Angriffe in weniger als einer Minute geknackt werden, wenn sie nur fünf Zeichen lang sind.
Es sollten mindestens 12 Zeichen verwendet werden.
2. Groß- und Kleinschreibung, Zahlen, Sonderzeichen
Für ein sicheres Passwort hat sich die Kombination aus Groß- und Kleinschreibung, Zahlen und Sonderzeichen bewährt. Bei den meisten Online-Diensten werden diese vorausgesetzt und ein Passwort kann ohne diese Kombination nicht erstellt werden.
3. Ein Passwort nie mehrfach verwenden
Dieser Punkt sollte eigentlich selbsterklärend sein. Benutzt man ein Passwort für alle Accounts und dieses wird gehackt, sind somit alle Accounts kompromittiert.
4. Passphrasen verwenden
Im Laufe der Zeit haben sich gewissen Bequemlichkeitsstrategien eingenistet, die Hackern aber mittlerweile bekannt sind. Es wurde vor oder nach dem kurzen Passwort die Ziffer 1, ein Großbuchstabe und ein Sonderzeichen eingefügt. Es entstand der trügerische Eindruck, dass es ein sicheres Passwort ist.
Richtig ist es, Passphrasen zu benutzen. Passphrasen können aus ganzen Sätzen bestehen und sind einfach zu merken. Zwischen den Passphrasen können sinnvollerweise Sonderzeichen und Bindestriche eingebaut werden. Die Passphrasen werden mit Leetspeak aufgebaut.
5. Leetspeak
Im Netzjargon bezeichnet Leetspeak das Ersetzen von Buchstaben durch ähnlich aussehende Ziffern und Sonderzeichen.
Statt i wird !, statt a die Zahl 4, statt e die Zahl 3 und statt V die Zeichen \/ verwendet. Im Netz findet man sogar ein Leetspeak-Alphabet.
Der Name Oliver kann z. B. so geschrieben werden:
01!\/32
Mit diesen Maßnahmen kann man ein relativ sicheres Passwort erstellen und seine IT-Sicherheit wesentlich erhöhen.
Passwortmanager nutzen
Um sich nicht jedes Passwort einzeln merken zu müssen, raten Experten dazu, einen Passwortmanager zu nutzen. Dieser speichert alle Passwörter verschlüsselt auf dem Rechner und kann eine beliebige Anzahl komplexer Passwörter generieren.
Hier kann ich allerdings keine Empfehlung geben, da ich noch nie mit einem solchen Programm gearbeitet habe. Was nicht heißt, dass ein Passwortmanager schlecht ist.
Es gibt eine Menge an freien und kostenpflichtigen Programmen für alle Betriebssysteme. Meine Passwortverwaltung habe ich so organisiert, dass jedes Passwort aus der gleichen Passphrase mit Leetspeak, aber mit einem unterschiedlichen Merkmal für jeden Account besteht.
Damit habe ich immer ein sicheres Passwort, das ich mir merken kann.
Sicheres Passwort – Fazit
Das Thema IT-Sicherheit wird leider sehr häufig grob vernachlässigt.
Dabei sind Passwörter die Basis für ein sicheres Netzwerk. Doch ein sicheres Passwort alleine garantiert noch lange keine allumfassende Sicherheit.
Ein aktuelles Betriebssystem, vorzugsweise GNU/Linux, lange und komplexe Passwörter und ein verantwortungsvoller Umgang mit seinen Daten im Internet sorgen erst für eine hohe Sicherheit. Nutzt man kein Linux, ist ein Antiviren-Programm notwendig.
Und trotz aller Vorsichtsmaßnahmen muss man sich der Tatsache bewusst sein, dass es keine absolute Sicherheit gibt und regelmäßig seine Daten durch Backups sichern.
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