Weniger Personal: Diese Arbeiten übernimmt die KI bei Klarna jetzt

Klarna hat am Dienstag bekannt gegeben, dass der Umsatz im ersten Halbjahr um 27 Prozent auf umgerechnet 1,17 Milliarden Euro gestiegen ist. Der Gewinn belief sich auf etwa 59 Millionen Euro. Dabei spielt Künstliche Intelligenz (KI) eine immer größere Rolle im Unternehmen und übernimmt zunehmend Aufgaben, die früher von Mitarbeitern erledigt wurden. Firmenchef Sebastian Siemiatkowski sagte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters: „Vor einem Jahr hatten wir etwa 5000 Stellen, jetzt sind es nur noch ungefähr 3800.“ Der Personalabbau sei jedoch fast vollständig durch natürliche Fluktuation und nicht durch Entlassungen erfolgt. Seit September habe Klarna keine neuen Mitarbeiter mehr eingestellt. Langfristig wird erwartet, dass die Belegschaft auf etwa 2000 Mitarbeiter schrumpft. In absehbarer Zeit werden nur noch Ingenieure eingestellt.

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Gehälter der Mitarbeiter werden voraussichtlich deutlich ansteigen

Bezüglich eines möglichen Börsengangs äußerte sich Siemiatkowski, dass ein Debüt im nächsten Jahr „realistisch“ erscheine. Eine endgültige Entscheidung sei jedoch noch nicht getroffen worden. Klarna tendiere zu einem Börsengang in den USA, ziehe aber auch einige europäische Optionen ernsthaft in Betracht.

Klarna teilte weiter mit, dass die KI mittlerweile Aufgaben übernimmt, die zuvor von 700 menschlichen Mitarbeitern erledigt wurden. Gleichzeitig habe sich die durchschnittliche Bearbeitungszeit von Kundenanfragen von elf auf zwei Minuten verkürzt. Als Folge sei der Umsatz pro Mitarbeiter in den letzten zwölf Monaten um 73 Prozent auf umgerechnet 615.000 Euro gestiegen. Aufgrund der geringeren Belegschaft rechnet das schwedische Unternehmen mit sinkenden Personalkosten, wobei die Gehälter der verbleibenden Mitarbeiter voraussichtlich deutlich ansteigen werden. Klarna hatte frühzeitig auf generative KI gesetzt, um Kosten zu senken und die Produktivität zu steigern.

Sladjan Lazic